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Darm und Rheuma-Medikamente

Hast du dich schon mal gefragt, ob deine Rheuma–Medikamente den Darm belasten?

Unser Darm ist unser großer Freund. Schließlich sitzen in seiner Wand fast 80% der Zellen unserer Immunabwehr. Bei manchem Rheuma liegt der Schalter, der die Weichen im Immunsystem in die falsche Richtung lenkt, genau hier im Darm. Das passiert zum Beispiel bei Krankheiten mit dem positivem HLA-B27 Gen. Warum dieser Schalter umgelegt wird, ist bisher nicht ganz klar. Die meisten Menschen mit dem genannten Gen bekommen nämlich kein Rheuma.

Bei entzündlichem Rheuma verhält sich der eigene Körper sich selbst gegenüber intolerant. Er kann eigene Gelenke oder Organe angreifen und dort Entzündungen losfeuern. Rheuma-Medikamente beruhigen diese übereifrige eigene Abwehr.

Viele von unseren Rheuma-Basistherapien wirken bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Das bedeutet, dass mögliche Entzündungen, die die Darmflora schädigen können, werden damit zur Ruhe gebracht. Beispiele für solche Basistherapien sind Methorexat, Sulfasalazin, Azathioprin. Unter Biologika sind es TNF-alpha- und Interleukin-23-Blocker. Letzteres wirkt bei Psoriasisarthritis (=Schuppenflechten-Rheuma). Die Darmflora selbst wird durch die Basistherapien nicht angegriffen!

Kortison ist der größte Infekt-Förderer unter allen Rheuma-Medikamenten. Müssen Infekte mit Antibiotika behandelt werden, kann die Darmflora darunter leiden. Antibiotika – wie der Name sagt – richten sich gegen alle Bakterien. Sie können nicht zwischen den „guten“ Darmbewohnern und den „schlechten“, krank machenden Angreifern unterscheiden.

Die Darmflora gedeiht, wenn du ihr eine möglichst abwechslungsreiche Nahrung anbietest: wenig industriell verarbeitet, viele Ballaststoffe, bunte Regenbogenfarben, Zucker mit Augenmaß. Langsames Kauen ohne Hektik macht den Start für eine gute Verdauung.

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