Faktencheck Sulfasalazin

Kennst du dieses Medikament? Gerne bespreche ich es heute. Oft werde ich gefragt: Ich habe von Anfang an nur Sulfasalazin – aber das scheint nicht richtig zu sein, oder?
Das Medikament ist lang bekannt. Es gehört zu den so genannten traditionellen Basistherapien. In der Fachsprache nennen wir sie „synthetische DMARDs“. Synthetisch bedeutet: Das Medikament wird recht einfach hergestellt.
Anders ist es bei Biologika, „biologische DMARDs“ genannt. „Biologisch“ bedeutet einen komplizierten Prozess. Vereinfacht dargestellt produzieren Eistock-Zellen des chinesischen Hamsters Antikörper. Das geschieht in den Bioreaktoren – großen Bruttöpfen. Keine Angst! Dafür muss keine Hamsterdame ihr Leben lassen. Die Zellen vermehren sich eigenständig. Sie sind groß und unsterblich.
Sulfasalazin wird bei vielen Rheuma-Krankheiten benutzt. Es wirkt auch bei entzündlichen Darmerkrankungen. Bei der Entzündung der Wirbelsäule, AxSpA, wird es in den Leitlinien nicht empfohlen. Für dieses Rheuma wurde das Medikament früher mehr benutzt.
Im Darm wird es in seine aktive Form überführt. Sulfasalazin ist ein Immunmodulator. Das heißt, es unterdrückt nicht das Immunsystem, sondern fährt es leicht herunter.
Für die Schwangerschaft und die Stillzeit ist es ein sicheres Medikament! Bei Männern kann es – NICHT muss – die Anzahl von Spermien herabsetzten. Die Zahl erholt sich schnell wieder, wenn Sulfasalazin weggelassen wird.
Für eine milde Rheumaform ist es eine gute Wahl. Nicht selten wird Sulfasalazin mit anderen Mitteln kombiniert. Das passiert, wenn es alleine nicht schafft, die Entzündung zu löschen.
Wie immer gilt: Eine Überwachung durch dein Boxenstop-Team – Hausärztin/Rheumaärztin – ist ein Muss.
Melde Dich zu meinem kostenlosen Newsletter an!
Regelmäßige Updates aus der Medizin, meine Erfahrungen und Alltags-Tipps!
Neueste Kommentare