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Frauen und Männer: Ist das Rheuma unterschiedlich?

Ist das Rheuma bei Frauen und Männern wirklich so unterschiedlich?

In der Tat wird das Immunsystem bei beiden Geschlechtern in der gleichen Art fehlgeleitet. Der Weg, wie es zum entzündlichen Rheuma kommt, ist einheitlich:

Die körpereigenen Organe oder Gelenke werden mit Feinden verwechselt und angegriffen. Normalerweise soll das Immunsystem nur Eindringlinge wie Viren und Bakterien bekämpfen.

Hier sind die Unterschiede:

  1. Frauen sind häufiger vom entzündlichen Rheuma betroffen.
  2. Bei Frauen werden die Schmerzen häufiger chronisch. Sie können in Ganzkörperschmerzen übergehen. Das heißt: lang andauernd, auch wenn Medikamente gut eingestellt sind.
  3. Starke Müdigkeit und Schlafstörungen werden von Frauen häufiger berichtet. Auch in Sachen wie Autofahren, Gewichte/Kinder tragen, zur Arbeit gehen erleben Frauen mehr Rheuma-Einfluss als Männer.
  4. Manche Krankheiten werden bei Frauen später erkannt, zum Beispiel entzündliches Rheuma der Wirbelsäule (=axiale Spondyloarthritis). Dabei werden zunächst andere Ursachen der Rückenschmerzen vermutet.
  5. Wünscht sich eine Frau ein Baby, werden Medikamente sorgfältig ausgewählt. Sie müssen mit der Schwangerschaft und der Stillzeit verträglich sein. Bei Männern prüfen wir Medikamente zum Zeitpunkt der Zeugung. Die Liste ist kürzer.

Forscher konnten einen direkten Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone – Östrogene – auf unser Immunsystem zeigen. Auch das Erleben der Schmerzen wird dadurch beeinflusst.

Manchmal spielt auch die berühmte Doppelbelastung – „Care-Arbeit“  in der Familie und der Job – eine Rolle.

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