Rheuma und Kinderwunsch Teil 2

Im ersten Teil hast du gelesen, was das absolut Wichtigste für eine gute Schwangerschaft bei Rheuma ist: Nämlich die volle Kontrolle der Entzündung. Das nennen wir in der Fachsprache „Remission“. Remission ist immer das Ziel einer Rheuma-Behandlung.
2 Schritte gehst du, wenn du den Kinderwunsch vor Augen hast.
- Du hast die/den Rheumaärztin/Rheumaarzt deines Vertrauens, mit dem du das Thema besprichst, am besten zusammen mit deinem Partner. Wenn du das Gefühl hast, die „Chemie“ stimmt nicht ganz oder viele Fragen unbeantwortet bleiben: Frage nach der nächsten großen Klinik-Ambulanz.
Dort haben die Ärzte oft mehr Zeit und aus dem Team gibt es meist jemanden, der sich für dieses Thema besonders engagiert. Bereits bei der Anmeldung kannst du deinen Wunsch nach Beratung äußern. Ich empfehle dir, deinen Partner mitzunehmen, um auch ihn im Umgang mit dem Thema sicherer zu machen.
Gerne kann deine Frauenärztin mit deiner/m Rheumaärztin/Rheumaarzt sprechen – oder umgekehrt, um deine besondere Situation zu beraten.
- Über das „embryotox“-Portal der Berliner Charité informierst du dich über Medikamente, die in der Schwangerschaft sicher sind: Manche Medikamente müssen vor einer Schwangerschaft abgesetzt oder durch andere ersetzt werden.
Denke daran: Nicht das Medikament ist die Gefahr für dein Ungeborenes, sondern die ungebremste Entzündung. Dein Körper bekämpft sonst das Feuer der Entzündung und verbraucht dafür viel Kraft und Nährstoffe, die eigentlich fürs Wachstum des Babys nötig sind.
Dadurch hat dein Körper zwei große Baustellen: Das Entzündungsfeuer löschen und das Baby aus einer Eizelle auf ein 3 Kilo schweres Wesen bauen.
Darum sind Babys von Müttern mit einer aktiven Rheumakrankheit oft klein. Das nennen wir „small for date“: Sie sind zu klein für ihr Alter. Das bedeutet leider nicht, dass sie besonders niedlich sind. Das bedeutet, dass sie Schwierigkeiten haben, sich an das Leben außerhalb der Gebärmutter zu gewöhnen.
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