Rheuma-Diagnose: Rheumafaktor und Co.
Deine Beschwerden, deine Müdigkeit und deine Schmerzen haben irgendwann einen Namen bekommen. Wie habt ihr – du und deine Ärztin/dein Arzt – diesen Namen herausgefunden?
Manches entzündliche Rheuma braucht eine richtige Detektivarbeit.
Anderes Rheuma macht es uns leichter, ihm auf die Schliche zu kommen. Es zeigt sich im Blut mit speziellen Rheumawerten. Dazu zählen der „Rheumafaktor“ und „CCP-Antikörper“.
CCP-Antikörper bedeuten: Die Signalantennen der weißen Blutkörperchen verändern ihre Form. Sie sind nicht mehr eine kleine Kette, sondern ein Ring (= Cyclus, deutsch: Zyklus): Cyclische Citrullinierte Peptide = CCP. Peptid bedeutet „Eiweiß“. Citrullin ist ein ganz bestimmtes Eiweiß.
Hat der Mensch dazu mehrere geschwollene Gelenke, heißt das Rheuma „rheumatoide Arthritis“ (=„chronische Polyarthritis“). Der “Rheumafaktor” ist kein Beweis für ein entzündliches Rheuma und kann bei anderen Autoimmun-Erkrankungen vorkommen.
Andere Rheumawerte sind zum Beispiel HLA-B27 oder ANA.
HLA-B27 ist ein genetisches Zeichen. Es hat etwas mit Vererbung zu tun und kommt zum Beispiel bei Rheuma der Wirbelsäule vor.
ANA bedeutet „anti-nukleäre Antikörper“. Das sind Eiweiße, die sich gegen eigene Zellkerne richten. Davon gibt es eine ganze Großfamilie. Es werden sogar immer neue ANA entdeckt.
Allen „Rheumawerten“ gemeinsam ist: Hat der Mensch keine Anzeichen einer passenden Rheuma-Krankheit dazu, bleibt es vorerst bei den Laborwerten auf dem Papier.
Rheumawerte allein machen nicht krank und werden nicht behandelt! Zum Beispiel kommen CCP-Antikörper bei Rauchern vor. Der “Rheumawert” steigt auch bei anderen Autoimmun-Erkrankungen oder mit dem Lebensalter. ANA und HLA-B27 kommen bei gesunden Menschen vor.
Deine Rheumaärztin/dein Rheumaarzt sagt dir, ob und welche Rheumawerte kontrolliert werden sollen.
Fazit!